An milderen Tagen kann man morgens nun schon wieder dem Vogelkonzert lauschen. Bereits vor Sonnenaufgang, wenn es noch dunkel ist, singen einige Arten inzwischen wieder weithin hörbar. Und auch abends kurz nach Sonnenuntergang kann man dem vielstimmigen Chor lauschen.
Die Amsel ist dabei sicher die bekannteste und lauteste von allen, aber auch das Rotkehlchen ist mit seinem silbrig perlenden Gesang ca. eine Stunde vor Sonnenaufgang ziemlich gut zu erkennen. Den Specht kann man tagsüber an die Stämme trommeln hören. Der Buntspecht sucht dabei nicht nach Nahrung, sondern versucht Weibchen zu imponieren. Auch der Mäusebussard hat die Balz begonnen und man hört sein Kreischen. Bei schönem Wetter kann man das Pärchen über der Anlage kreisen sehen. Tagsüber sind auch die melancholischen Laute des Dompfaff zu hören und in den Wipfeln von Bäumen, auf Feldern oder freien Flächen sitzt der Goldammer und schmettert seine charakteristische Fanfare, die angeblich auch schon Ludwig van Beethoven zu seiner 5. Symphonie inspiriert haben soll.
Die Vogelmännchen grenzen mit dem Gesang ihre Reviere ab und versuchen Weibchen anzulocken. Viele Arten beginnen schon im Januar mit ihren Gesängen, wobei diese oft auch erst wieder gelernt werden müssen, bis sie schließlich im Vollfrühling perfekt und laut vorgetragen werden. Vögel, die ihr Brutgebiet im Winter nicht verlassen haben, fangen zeitiger an, ihr Revier mit Gesängen abzugrenzen und verschaffen sich so einen Vorteil gegenüber den Heimkehrern. Das Konzert steigert sich aber noch in Vielfalt und Lautstärke bis in den April/Mai hinein, wenn weitere Singvogelarten zu uns zurückkehren.
Die Vögel inspizieren und besetzen nun auch Nistkästen, die man daher jetzt nicht mehr öffnen und auch nicht mehr reinigen sollte. Das sollte bereits im Spätherbst erledigt worden sein.