Dezember: Die Christrose

Die Christrose (Helleborus niger) öffnet ihre weißen, prächtigen Blüten mitten im Winter. Diese wunderbare Eigenschaft macht sie vor allem rund um die Weihnachtszeit zu einer beliebten Zier- und Gartenpflanze. Man vermutet, dass sich auch das Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ auf die Christrose und nicht auf eine Rose im eigentlichen Sinne bezieht.  

Die Wildform der Christrose ist im montanen/alpinen Europa und Westasien, den Alpen, Apenninen und auf dem Balkan verbreitet und kommt dort bis in Höhenlagen von 1900 m vor. An ihrem natürlichen Standort wächst die Christrose in lichten Laub- oder Fichtenwäldern, weshalb sie auch im Garten an einen halbschattigen Platz, zum Beispiel unter laubabwerfende Gehölze, gepflanzt werden sollte.

Auf Standorten, die der Christrose zusagen, kann sie sehr alt werden. Die Erde sollte dafür feucht, durchlässig und humusreich sein und nie ganz austrocknen. Nach der Blüte sollte mit Kompost gedüngt werden, damit sich die neuen Blätter kräftig entwickeln.

Die Christrose ist ein Nieswurz-Gewächs. Alle Pflanzenteile sind giftig. Dennoch wurde die Christrose wahrscheinlich bereits seit dem Mittelalter gegen verschiedene Krankheiten als Heilpflanze eingesetzt.

Im Handel gibt es auch Pflanzen mit Blüten in Rot-, Grün- oder Violetttönen. Dabei handelt es sich um Kreuzungen mit der orientalischen Nieswurz (Helleborus orientalis), die in Griechenland, der Türkei und im Kaukasus beheimatet ist.

November: Die Stechpalme

Die Stechpalme ist eigentlich bekannter unter ihrem lateinischen Gattungsnamen Ilex. Vor allem in der Weihnachtszeit ist ihr ledriges, glänzend dunkelgrünes und teilweise stachelig gezähntes Laub mit den kleinen rot-leuchtenden Früchten für Dekorationszwecke sehr beliebt. Schon immer wurden die immergrünen Zweige als Symbol für die Wiederkehr des Frühlings zu Weihnachten ins Haus geholt. Christen sahen in den Blättern auch die Dornenkrone Jesu Christi.

Der Gattungsname Ilex leitet sich von dem römischen Namen der Steineiche ab. Wer schon mal in den weitläufigen Steineichenwäldern in Spanien oder Portugal unterwegs war und sich die Blätter der Steineiche mal genauer angeschaut hat, weiß warum. Sie sehen wie die Blätter unserer Stechpalme im Miniaturformat aus.

Die 400 Arten der Stechpalme sind auf dem gesamten Globus und überwiegend in tropischen oder subtropischen Gebieten verbreitet. Wenige Arten sind in der gemäßigten Klimazone in Europa, im Osten von Nordamerika und Ostasien zu finden. Am bekanntesten dürfte die im atlantischen geprägten Teil von Europa, Nordafrika und Kleinasien vorkommende Wildform Ilex aquifolium (Gemeine Stechpalme) sein. Auch in Nord- und Westdeutschland findet man Ilex-Bäume in den Wäldern. Sie können bis zu 15 m hoch werden, sind immergrün und frosthart.  Die roten Beeren zeigen sich zur Winterzeit nur an den weiblichen Bäumen. Ilex ist zweihäusig, d.h. männliche und weibliche Blüten kommen nicht auf demselben Baum vor. Es müssen jedoch männliche Bäume in der Nähe sein, damit ein weiblicher Baum Früchte ausbilden kann.

Bilder von links nach rechts: Andreas Rockstein, CC-BY-SA 2.0 via flickr.com; Iain Turner, CC-BY-NC-SA 2.0 via flickr.com

Neben der Wildform gibt es zahlreiche Kreuzungen und Gartenformen mit teilweise interessanten Blattfärbungen, z.B. mit weißem oder goldenen Blattrand. Stechpalmen benötigen normale, durchlässige Gartenerde, die allerdings nicht zu trocken sein sollte. Im Frühjahr können die Pflanzen gern für einen kompakteren Wuchs gestutzt werden.

Und übrigens, auch der südamerikanische Mate-Teestrauch gehört zur Gattung Ilex. Dieser ist allerdings nicht frosthart.

Oktober: Der Bienenbaum

Vielleicht habt ihr es bemerkt, oder wart sogar dabei, als bei der letzten Gemeinschaftsarbeit der Bienenbaum gegenüber dem Ausgang vom kleinen Parkplatz gepflanzt wurde. Noch ist er recht unscheinbar, aber voll ausgewachsen kann er eine Höhe von 20 Metern erreichen und wird hoffentlich reichlich blühen.

Der Bienenbaum (Euodia hupehensis oder auch Tetradium daniellii) gehört zur Gattung der Euodia. Eudos bedeutet im griechischen wohlriechend, was sich sowohl auf die Blätter, als auch auf die zahlreichen Blüten des Baumes bezieht. Die Blätter enthalten kleine ölige Kammer, die den Blättern beim Zerreiben einen aromatischen Duft verleihen. Aber auch die Blüten, die erst im Spätsommer erscheinen, duften intensiv. Offenbar wird der Geruch von einigen auch als unangenehm empfunden, denn im Deutschen wird der Baum auch als Stinkesche bezeichnet. Bienen werden allerdings von dem Baum magisch angezogen, da in seinen Blüten sehr viel Nektar produziert wird und das zu einer Zeit im Jahr, wo bei heimischen Pflanzen die Trachtzeit längst vorüber ist. Daher die andere deutsche Bezeichnung Bienenbaum oder Honigesche.

Ursprünglich stammt der Baum aus den Bergwäldern Nordchinas und Koreas. Er kann gut mit Trockenheit und heißen Winden umgehen, ist aber empfindlich gegen Spätfröste und in rauen Lagen auch nicht vollständig winterhart. Er verträgt aber durchaus Temperaturen bis -18 °C. Der Boden sollte durchlässig, frisch, aber nicht zu feucht und nährstoffreich sein.

Der Baum gehört zu den Kleinbäumen, wird also nicht so hoch. Aber auch ein 20 m hoher Baum wäre für den Kleingarten zu groß. Wer sich dennoch für einen Bienenbaum im Garten entscheidet, kann den Baum auch ohne Bedenken regelmäßig im Spätwinter schneiden, da die Blüten am einjährigen Holz gebildet werden und der Schnitt die Blütenbildung sogar noch fördert.  

Hoffen wir, dass sich unser Bienenbaum prächtig entwickelt und vielen Bienen Nahrung bietet.

September: Langer Heinrich

Die Pflanze Helianthus tuberosus, die unter vielen verschiedenen Namen bekannt ist, wie z.B. Langer Heinrich oder Kleine Sonnenblume, gehört zur Familie der Korbblütler. Im September öffnet sie ihre auf bis zu 3 m hohen Stängeln sitzenden gelben sonnenblumenartigen Blütenköpfe und entfaltet ihr leuchtendes Feuerwerk zum Ausklang des Sommers. Wenn andere Blumen schon lang verblüht sind, gibt diese Pflanze noch mal alles und verwandelt den Garten in ein warm gelb leuchtendes Blütenmeer.

Helianthus tuberosus stammt ursprünglich aus den USA und Kanada und gilt in Europa als Neophyt, d.h. die Pflanze ist nicht heimisch und wurde eingeführt. Sie breitet sich auch außerhalb von Gärten entlang von Wasserläufen in den Tieflandregionen Deutschland aus. Durchlässige, lockere bis sandige aber feuchte Böden in sonniger bis halbschattige Lage werden bevorzugt.

Die Blätter werden oft von Mehltau befallen. Das passiert aber meist erst nach der Blüte, wenn schon der Winter vor der Tür steht und die oberirdischen Teile der Pflanze ohnehin absterben. Die Knollen überstehen die kalte Jahreszeit unbeschadet in der Erde und treiben im nächsten Jahr wieder aus. Es reichen schon kleine Wurzelteile in der Erde und im nächsten Jahr wächst daraus eine 2-3 Meter hohe Pflanze. Helianthus tuberosus breitet sich an Standorten, die ihr zusagen, zuverlässig und teilweise schon fast aggressiv aus. Nur Wühlmäuse, die sehr gern an den Knollen knabbern, können die Entwicklung der Pflanze beeinträchtigen.

Weniger bekannt ist vielleicht, dass die Wurzeln der Pflanze auf Märkten oder im Gemüsehandel unter dem Namen Topinambur angeboten werden. Die Bezeichnung Topinambur verweist angeblich auf einen brasilianischen Indianerstamm, deren Stammesgebiet irrtümlich als Herkunftsgebiet des Topinamburs angesehen wurde. Die Knollen bilden sich aber erst richtig stark aus, wenn man verhindert, dass die Pflanze blüht. Der Geschmack von Topinambur ähnelt dem von Süßkartoffeln. Das enthaltene Inulin kann jedoch nicht vom menschlichen Verdauungssystem verwertet werden und dient daher als Ballaststoff. Durch Vorbehandlung mit leichten Säuren und Erhitzen kann es aber auch in verdaulichen Zucker umgewandelt werden, was zu einem süßlichen Geschmack der Knollen führt.

August: Nachhaltiger Umgang mit Wasser im Kleingarten

Workshop 27.08.2023 mit Michael Bergholz

Wir alle wünschen uns prächtige Pflanzen und Blumen in unseren Gärten. Doch zeitweise ist diese Idylle bedroht.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, noch nie waren die Sommer so heiß wie heute. In den 80er Jahren gab es Sommer, ohne einen einzigen Tag über 20 Grad. In einem durchschnittlichen Juli zwischen 1960 und 1990 lagen die Temperaturen bei 16,8 °C (durchgezogene waagerechte Linie im folgenden Diagramm). Der Niederschlag lag bei durchschnittlich 80 cm auf den Quadratmeter.

Quelle: DWD

Wenn man sich dagegen den diesjährigen Juni anschaut, zeigt sich ein anderes Bild. Die durchschnittliche Temperatur lag bei 19 °C. Es gab eine sehr lange Trockenperiode und zwei sehr starke Regenfälle.

Quelle: DWD

Das Wetter hat sich komplett geändert, obwohl sich die Jahresmitteltemperatur in Hamburg „nur“ von 8,6 (Periode 1960 – 1990) auf 9,7 Grad (Periode 1990-2020) erhöht hat. Warme und trockene Sommer hatten wir schon immer, sie werden nur immer häufiger und die Entwicklung geht immer weiter. Jetzt ist unser Klima ähnlich wie früher in Köln. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird die Jahresmitteltemperatur in 100 Jahren bei 12,7 Grad liegen. Dann wären wir in Südwestfrankreich oder weiter.

Wir haben uns auf den Weg in den Süden gemacht

Es fällt auf, dass es lange Trockenperioden gibt und Phasen mit viel Niederschlag und häufigerem Starkregen. Wenn sich dieses Muster verstetigt, beginnt der Sommer früh, lange Hitzeperioden wechseln sich mit kurzen kühleren Phasen ab, es gibt oft Starkregenereignisse. Im September wechselt es dann, häufig nach besonders starken Niederschlägen in einen milden Herbst.

Die Winter sind meist mild, mit viel Regen. Hierfür brauchen wir eine gute Drainage. Die Frühjahre werden oft trocken sein, mit spätem Frost. Der April ist bereits jetzt der trockenste Monat. Wir brauchen also Speichermöglichkeiten.

Wasser speichern, aber wie?

Wie halten wir also das Wasser in unseren Gärten? Wie können unsere Wasserreserven geschont werden und als Trinkwasser erhalten werden? Klar ist, ganz ohne Trinkwasser werden wir nicht auskommen, aber es sollte möglichst wenig davon verbraucht werden. Eine Zisterne geht nicht, aber ein paar mehr Tonnen vielleicht?

Mit ein paar Wassertonnen, die an die Regenrinne der Laube angeschlossen werden, kann Wasser aufgefangen werden. Um das ablaufende Wasser vom mitgebrachten Staub vom Dach zu reinigen, brauchen wir z. B. nur einen Nylonstrumpf als Filter.

In unserer Gartenanlage haben wir Glück, der Boden hat einen hohen Lehmanteil, ist manchmal fast tonig und tiefgründig. Feuchtigkeit hält sich länger als auf der Geest. Dennoch wird es in Hitzeperioden manchmal notwendig, Beete mit Wasser zu versorgen.

Statt einer teuren und energieaufwendigen Bewässerung von Beeten (z.B. per Tropfschlauch), kann man auch einfach Grasschnitt als Mulchschicht auf die Beete ausbringen.

Bild: Public Domain CC0 (https://www.rawpixel.com/image/6075151/plants-raised-bed-garden)

Mulchen mit Rasenschnitt ist ein gutes Mittel, mit dem wir das Verdunsten verhindern, Bodenlebewesen, Mykorrhiza, Bakterien und Regenwürmer in den oberen Wasserschichten halten.

Ich empfehle, das einmal auszuprobieren. Gerade am Anfang des Sommers ist genug Rasenschnitt da.

Hier ein Filmtipp dazu: https://www.youtube.com/watch?v=oQzWXSGcxlc

Juli: Die Gurke

Die Gurke stammt, anders als ihre Verwandten Kürbis und Zucchini, die vom amerikanischen Kontinent stammen, ursprünglich aus Asien, genauer gesagt, aus Indien. In Nordindien wurde vor tausenden von Jahren aus Wildpflanzen mit kleinen bitteren Früchten eine Kulturpflanze mit essbaren grünen, knackigen und milden Früchten gezüchtet.

Im Mittelalter gelangte die Pflanze nach Europa. Doch ihre tropische Herkunft macht den Anbau in unseren Breiten manchmal schwierig. Die Pflanze benötigt zwar Wärme, mag aber keine trockene Hitze und braucht viel Wasser. Gurken vertragen auch keine starken Temperaturwechsel. Selbst ein Wetterumschwung kann zum Welken von Trieben führen. An warmen Tagen sollte die Pflanze nie mit kaltem Leitungswasser gegossen werden. Beim Gießen sollten die Blätter auch möglichst nicht nass werden. Da die Gurkenpflanze keinen Frost und keine kalten Winde verträgt, darf sie erst nach den Eisheiligen ins Freie oder wird meist gleich im Gewächshaus kultiviert. Als Starkzehrer benötigen Gurkenpflanzen nährstoffreichen Boden mit reichlich Kompost. Manche Ratgeber empfehlen auch, Pferdemist ins Beet zu geben, damit die Pflanzen auch von unten gewärmt werden.

Die Gurke zählt zu den Rankpflanzen, weshalb man sie möglichst an einem Gerüst oder Rankgitter anbaut.

Manchmal kann es passieren, dass die Gurken bitter werden. Diese Bitterstoffe sind, anders als bei Pflanzen wie z.B. Chicorée, giftig und sollten nicht verzehrt werden. Warum Gurken bitter werden, kann verschiedene Ursachen haben, ist aber immer auf Stressfaktoren wie Kälte, Hitze oder Trockenheit zurückzuführen. Auch starke Temperaturkontraste zwischen Tag und Nacht können zu bitteren Gurken führen.

Fotos von links oben im Uhrzeigersinn: Sheila Brown (CC0 public domain); Zul Sulong; Sheila Brown (CC0 public domain) und Julia Schwab.

Juni: Die Rose

Keine andere Pflanze gehört so sehr zum Juni und blüht so prächtig wie die Rose. Die Königin der Blumen ist so vielfältig und wie kaum eine andere Blume mit Mythen und Symbolik aufgeladen. So steht sie für Liebe, Schönheit und Reinheit, aber auch für Vergänglichkeit, Schmerz und Tod. Im germanischen Raum wurden Rosen oft auf Gräber gepflanzt. Beim Verschenken von Rosensträußen können mithilfe der Blütenfarben unterschiedliche Gefühle zum Ausdruck gebracht werden.  So stehen z.B. dunkelrote Rosen für Leidenschaft, rosa Rosen für Dankbarkeit und Freude und gelbe Rosen hingegen können unter gewissen Umständen auch als Ausdruck schwieriger Verhältnisse gedeutet werden.  Aber die Pflanze findet nicht nur Verwendung in der Floristik und Gartengestaltung, sondern auch für Kosmetik und Parfüm, Gebäck, Süßspeisen, Tee oder als Arzneimittel. Es werden Wildrosen und Kulturrosen unterschieden.

Wildarten sind in der gemäßigten Zone der nördlichen Hemisphäre und in tropischen Gebirgen heimisch. Niedrige Temperaturen bewirken bei allen Sorten die Knospenbildung. Wie es sich wahrscheinlich inzwischen herumgesprochen hat, besitzen Rosen aus botanischer Sicht Stacheln statt, wie oft umgangssprachlich gesagt, Dornen.

Wildrosen zeichnen sich durch zahlreiche kleine Stacheln aus, wohingegen Zuchtformen oft breite Stacheln mit zurückgebogener Spitze haben. Die bekannteste und am häufigsten verwendete Wildrose ist die Hundsrose (Rosa canina). Wildrosen kreuzen sich leicht untereinander und sind deshalb Grundlage für die Züchtung von Kultur- bzw. Gartenrosen.

Die Kulturrosen sind im Vergleich zu ca. 250 Wildarten deutlich in der Überzahl. Menschen züchten bereits seit 2700 Jahren Rosen und haben dadurch weit über 30.000 Sorten hervorgebracht. Die frühen Gartenformen stammen von der duftenden und gefüllten Damaszenerrose (Rosa x damascena) ab, die aus der Essigrose (Rosa gallica) und der Moschussrose (Rosa moschata) hervorgegangen ist. Im Gebiet des heutigen Irak wurden Damaszener Rosen für die Herstellung von Rosenwasser angebaut. Auch die Römer bauten Rosen als Nutzpflanzen an und verwendeten dabei vermutlich die in Süd- und Südosteuropa verbreitete Essigrose (Rosa gallica).

Die Kulturrosen werden wiederum in alte und moderne Rosen unterteilt. Alte Rosensorten wurden bereits vor 1867 kultiviert. 1867 entstand die erste Teehybride (Edelrose) durch Einkreuzung asiatischer Arten, die als Teerosen bezeichnet werden. Dieses Datum gilt als Ausgangspunkt für die modernen Rosen. Teerosen brachten gelbe Farbtöne und hübsche Knospen und eine dauerhafte Blüte mit. Allerdings wurden Rosen durch die Einkreuzung von Teerosen auch anfälliger für Krankheiten, weniger winterhart und verloren teilweise ihren Duft.

Wer ein paar wenige Regeln bei der Rosenpflege beachtet, kann sich immer über prächtige Pflanzen freuen:

  • Schneiden immer im Frühjahr, wenn keine starken Dauerfröste mehr zu erwarten sind (ca. ab März)
  • Nicht radikal herunterschneiden, sondern, alte und abgefrorene Trieb rausnehmen, andere Triebe leicht einkürzen, wenn nötig
  • Im Frühjahr und nach der Vollblüte im Juni/Juli düngen
  • Verblühte Blüten abschneiden fördert den erneuten Ansatz von Blüten
  • Nicht mit dem Rasensprenger bewässern – nasse Blätter neigen zu Mehltau und Sternrußtau
  • Empfindliche Sorten im Winter in rauen Lagen schützen

Mai: Das Bienenvolk

Honigbienen werden oft fälschlicherweise mit dem Insektensterben in Verbindung gebracht. Im Gegensatz zu den tatsächlich gefährdeten Wildbienen sind Honigbienen (Apis mellifera) aber nicht vom Aussterben bedroht, sondern vielmehr ein Nutztier des Menschen wie Hühner, Kühe oder Schweine.

Ein Bienenvolk wird von einem Imker in einer Holz- oder Styroporkiste untergebracht, in die Rähmchen mit sogenannten Mittelwänden aus Wachs eingehängt werden. Ausgehend von diesen Mittelwänden bauen die Bienen ihre absolut symmetrischen, sechseckigen Waben, in denen sie Nektar oder Pollen einlagern oder in denen die Königin ihre Eier ablegt.

Ein Bienenvolk besteht aus einer Königin, die als einzige in der Lage ist, Eier zu legen und damit das Volk zu vermehren. Der Rest eines Bienenvolkes besteht zum größten Teil aus weiblichen Bienen, den sogenannten Arbeiterinnen. Im Frühjahr sind auch männliche Bienen, die sogenannten Drohnen, im Stock zu finden. Ein Bienenvolk umfasst je nach Jahreszeit 8.000 – 40.000 Individuen. Im Winter ist das Volk klein und kompakt, um gemeinsam der Kälte zu trotzen. Im Mai und Juni sind die Völker am größten, um genügend Vorräte in den Stock eintragen und als Vorrat einlagern zu können.

Ein Bienenvolk entwickelt sich in der ersten Jahreshälfte rasant. Besonders stark vermehrt es sich, sobald Trachtpflanzen wie Kirsche und Raps in voller Blüte stehen und dabei große Mengen an Nektar produzieren. Zu dieser Zeit legt die Königin bis zu 2000 Eier am Tag und dementsprechend viele junge Arbeiterinnen schlüpfen jeden Tag. Da wird es schnell zu eng im Stock und ein Teil der Bienen entwickelt den Wunsch, den Stock zu verlassen. Dieser sogenannte Schwarmtrieb gehört zum natürlichen Verhalten der Bienen und dient der Vermehrung und Ausbreitung der Art. Es ist also ganz natürlich, dass sich ein Teil der Arbeiterinnen mit der alten Königin auf den Weg macht und den Stock verlässt. Der Imker kann durch Erweiterung des Bienenstocks dem Schwarmtrieb entgegenwirken, schaff es aber nicht immer, das Ausfliegen eines Teils des Volkes zu verhindern.

Haben die Bienen einmal den Entschluss gefasst, werden alle Vorbereitungen zum Auszug getroffen. Dazu gehört neben dem Einstellen der Bautätigkeit vor allem das Anlegen der sogenannten Schwarmzellen. Das sind große Brutzellen, in denen sich das Volk eine neue Königin heranzieht. Kurz bevor eine neue Königin schlüpft, saugen sich die Bienen mit Nektar als Proviant voll und die alte Königin verlässt mit einem Teil der Arbeiterinnen den Stock. Die Luft ist dann voller Bienen, was oft bedrohlich wirkt, jedoch meist harmlos ist, da die Bienen in dem Moment ganz andere Sorgen haben, als auf Menschen loszugehen und zu stechen. Meist sammeln sich die Bienen recht schnell in einem nahegelegenen Baum oder Gebüsch und bilden eine Traube um die Königin. Von dort kann der Imker den Schwarm wieder einfangen und in einem leeren Stock unterbringen. Aber auch jeder andere, der den Bienenschwarm entdeckt, kann ihn mitnehmen. Das ist aber nur Personen mit Vorerfahrung im Imkern zu empfehlen, da es bei der Bienenhaltung doch einiges zu beachten gibt. Am besten, man meldet einen Schwarm beim örtlichen Imkerverein. Dort gibt es meist eine Person, die auf solche Fälle spezialisiert ist und sich dann darum kümmert.

In freier Wildbahn ist ein Bienenvolk oft nicht in der Lage, den Winter zu überstehen. Gründe sind das Fehlen geeigneter Nistmöglichkeiten, wie z.B. geräumiger Baumhöhlen, sowie der Befall mit Varroa Milben, der ein Volk mit der Zeit töten kann. Das zeigt einmal mehr die Abhängigkeit der Honigbiene vom Menschen. Wobei der Mensch aber in gleichem Maße bei der Bestäubung von Nutzpflanzen und der Honigproduktion abhängig von den Honigbienen ist.

April: Die Geschichte unseres Gartenvereins

Unser Gartenverein wurde als Kolonie des ehemaligen Muttervereins Gartenfreunde am Binnenfeldredder e. V. – KGV 612 (https://www.kgv612.de) gegründet. Gründungsdatum des Muttervereins war der 27. August 1970.

Vereinslogo

Die Abspaltung unseres Vereins be­gann auf der Jahres­haupt­ver­samm­­lung des Muttervereins am 19. Mai 1981 per Mitglieder­­entscheid. Einen Monat später, am 5. Juni 1981 erfolgte die Neugründung unseres jetzigen Vereins „Gartenfreunde am Born­mühlen­weg e. V. 627“. Am 14. Juli 1981 wurde der Verein ins Vereinsregister eingetragen.

Gründe für die Abspaltung unseres Vereins vom ehemaligen Mutterverein, lassen sich aus den alten Unterlagen nicht mehr herauslesen. Dem Hören­sagen nach, ging der Wunsch nach Trennung von beiden Teilen des Vereins aus, eher sogar vom Mutterverein. Außerdem gab es Un­stimmig­­­keiten über die Führung der Vereinskasse.

Das erste Jahr

Eine Kuriosität besteht darin, dass unser erster Vorsitzender, Kurt Maier, gar keine Parzelle in unserem Vereinsteil besaß und auch seine Parzelle im Mutter­verein aufgegeben hatte. Er wurde deshalb und auch wegen Un­stimmig­­keiten bei der Führung der Vereinskasse von einigen Vereins­­mitgliedern zum Rücktritt gedrängt.

Die Parzellennummern

Einen Hinweis auf unsere gemeinsame Vergangenheit mit dem Mutter­verein am Binnen­feld­­redder, gibt noch heute unsere Parzellen­­­nummer­ierung. Möglicher­weise habt ihr euch auch schon mal gefragt, warum unsere Parzellen­nummern nicht bei 1 beginnen, sondern erst bei 64. Der Grund hierfür besteht darin, dass die Parzellen­nummern bis 68 am Binnenfeld­redder verortet sind und bei der Trennung dann im dortigen Verein verblieben sind. Unser Verein entschied sich, die alte Nummerierung trotzdem beizu­behalten. Die Parzellen 64 bis 67 wurden erst später angelegt.

Die Vorsitzenden

Nach der Gründung am 5. Juni 1981 hatte unser Verein nachfolgende Vorsitzende:

vonbisJahre1. Vorsitzender
5. Juni 19815. Nov. 19810Kurt Maier1)
26. Nov. 19812)März 19854Otto Heinrichs (Parz. 89)
März 1985April 19872Jürgen Faltz (Parz. 74)
April 1987Mai 200114Ruth Hasenjäger (Parz. 125)
Mai 2001April 201716Dieter Steigleder (Parz. 85)
April 2017April 20192Ferdinand Podlech (Parz. 67)
April 2019Mai 20223Jens Asseln (Parz. 93)
Mai 20221Hermann Englert (Parz. 91)
Stand: April 2023
1) Rücktritt am 05.11.1981. 2) Wahl von Otto Heinrichs auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26.11.1981

Die Amtszeit von Dieter Steigleder

Dieter Steigleder war der am längsten amtierende 1. Vorsitzende unseres Vereins. Dank seiner Aufzeichnungen und Erinnerung, liegt uns die nachfolgende Chronik seiner Amtszeit vor, die wir hier mit euch teilen wollen:

28.6. 2002Einweihung des Pavillons
7.4. 2004Beschluss der Jahres­­haupt­­ver­­samm­­­lung über die Verstromung der Gartenanlage
14.6. 2004Vier neue Gärten (Parzellen 64, 65, 66, 67)
20.6. 2004Bei uns gingen nach 34 Jahren endlich die Lichter an.
26.6. 2005Einbau der Schranke auf der Zufahrt zum Verein
26.6. 2006Die Abkippstation ist fertig.
12.3. 2008Antrag auf Eingliederung eines ungenutzten Grundstücks für 13 Parzellen in unseren Verein (Dr. Krupp, Bezirksamt Bergedorf).
Sommer 2008Der Vereinsgarten wird vergrößert und verschönert.
17.10.2008Der Kompostplatz wird in Betrieb genommen.
Herbst 2008Die Hälfte der Gräben vor den Parzellen wird mit Drainage versehen, zugeschüttet und Rasen angelegt.
Herbst 2009Die andere Hälfte der Drainage wird eingebaut.
26.02.2009Die Umweltbehörde lehnt die Erweiterung der Gartenanlage aus naturschutzrechtlichen Gründen ab.
Herbst 2009Die Vereinszufahrt von der Habermannstraße bis zu unseren Parkplätzen wird gepflastert.
28.8. 201040-jähriges Bestehen der Gartenanlage. Gefeiert wird im Beachclub Schleusenperle in Bergedorf. Es werden auch acht Gründungsmitglieder geehrt. Ein tolles Fest.
Herbst 2010Wir bekommen einen 260 m langen neuen Zaun zum Naturschutzgebiet im Süden.
Frühjahr 2011Erweiterung und Verschönerung der Vereins­häuschen im Vereinsgarten
Frühjahr 2012Keine Parzelle mehr ohne Strom
15.3. 2015Informations­veranstaltung im Pavillon über den Bau des Vereinshauses
8.4. 2015Abstimmung über den Bau des Vereinshauses auf der Jahres­haupt­versammlung (43 Ja-, 7 Nein-Stimmen, 3 Enthaltungen)
1.10. 2015Beginn der Rodung der neuen Fläche durch das Bezirksamt. Die Fa. Ambrosius setzt das Punktfundament.
Mitte Oktober 2015Das Haus wird geliefert.
Die Fa. Ambrosius beginnt sofort mit dem Aufbau.
8-10 Gartenfreunde sind täglich als Helfer auf der Baustelle.
Es wird ein 1500 Liter Abwassertank ins Erdreich eingebaut.
Für Veranstal­tungen wird eine Toilette in die Abkipp­station eingesetzt.
Zeitgleich werden die Innen­­arbei­ten erledigt. Strom, Ab­wasser, Kü­chen­zeile, das Mobiliar, Lampen, Steck­dosen usw.
Frühjahr 2016Verkauf des Pavillons
Frühjahr 2016Das Vereinshaus bekommt einen Geräte­schuppen als Anbau.
21.5. 2016Am Sonntag bei sonnigem, warmen und tollem Wetter feiern wir die Einweihung unseres schönen Vereinshauses.
Oktober 2016Die Fa. Marcus Schmidt pflanzt um das Vereinshaus eine Liguster-Hecke (260 Pflanzen), die mit Rindenmulch abgedeckt wird. Das war eine Auflage des Bauamtes Bergedorf. Ferner wurde noch eine Platten­reihe rund um das Vereins­haus verlegt und eine Terrasse an der Ostseite angelegt.
Aufgestellt im März 2017 von Dieter Steigleder

Dieter Steigleder, ehem. 1. Vorsitzender:
Bin gespannt, wie es weiter geht …“

März: Der Bornmühlenweg

Warum heißt unser Gartenverein eigentlich „am Bornmühlenweg“?

Vielleicht habt ihr euch schon einmal gefragt, warum unser Gartenverein eigentlich „am Bornmühlenweg“ heißt. Der Bornmühlenweg grenzt doch gar nicht an unsere Gartenanlage. Wenn schon, dann müsste man unseren Gartenverein „an der Habermannstraße“ nennen. Außerdem ist der na­mens­­geben­de Bornmühlenweg eine sehr kurze und unscheinbare Straße, warum also erscheint sie im Namen unseres Vereins?

Zu diesem Thema gibt es zwei interessante Dinge zu sagen. Zum einen, woher kommt der Namensbestandteil „Bornmühle“? Gab es früher viel­leicht eine Mühle mit diesem Namen? Zum anderen, hatte der Born­mühlen­weg vielleicht in früheren Zeiten einen anderen Verlauf als heute?

Zur ersten Frage kann man sagen, dass der Namensbestandteil „Born­mühle“ auch im Namen des Born­mühlen­bachs vorkommt. Der Born­­mühlen­­bach fließt von Norden her, etwa aus der Richtung des Hotels Alt-Lohbrügger Hof, an der Leuschnerstraße, in die Bille. Eine Karte mit dem Bornmühlenbach findet ihr auf dem Geo-Portal der Stadt Hamburg. Nicht verwechseln sollte man den Bornmühlenbach mit der Bornbek, die als kleiner Bach von Westen her in den Bornmühlenbach mündet.

Der Namensbestandteil „Born“ ist auf altsprachliche (germanische, mittel­hoch­deutsche) Wurzeln zurückzuführen. Das Wort bzw. die Wortsilbe wurde in den verschiedenen Zeiten und Regionen etwa wie die heutigen Wörter Quelle, Brunnen oder Bach benutzt (siehe Wikipedia Born). Eine Bornmühle hingegen ist auf den uns zugänglichen historischen Karten nicht zu finden. Der einzige Hinweis findet sich auf Wikipedia, danach befand sich die Bornmühle am Weg von Lohbrügge nach Hinschen­dorf/­Reinbek (siehe Wikipedia Straßennamen Lohbrügge dort nach „Bornmühlenweg“ suchen).

Zur zweiten Frage kann man sagen, dass der Bornmühlenweg tatsächlich früher einen anderen Verlauf hatte als heute. Vor dem Bau der Habermann­straße, etwa Anfang er 1960er Jahre, war der Bornmühlenweg wesentlich länger. Er verlief zunächst auf der Trasse des heutigen Bornmühlenwegs, danach ein Stück auf der Trasse der Habermannstraße und bog dann an der Zufahrt zu unserer Gartenanlage rechts ab, und verlief dann etwa auf dem Fußweg von der Hauptschranke zu unseren Parkplätzen. Auf der nach­fol­gend verlinkten Karte, einem Falk-Plan aus dem Jahr 1961, könnt ihr den alten Verlauf des Bornmühlenwegs ziemlich in der Mitte der Karte von 1961 sehen. Leider ist die Schrift etwas verschwommen, aber wenn man weiß, was und wo man zu suchen hat, findet man die richtige Stelle und erkennt die Beschriftung „Bornmühlenweg“.

Historische Karte (1965) aus dem Geo-Portal Hamburg des Landesbetriebs Geoinformation und Vermessung https://geoinfo.hamburg.de/

Eine weitere Karte aus dem Geo-Portal der Stadt Hamburg (oben) zeigt den Trassenverlauf des Bornmühlenwegs im Jahr 1965, also nach dem Bau der Habermannstraße. Zu diesem Zeitpunkt war der Bornmühlenweg zwei­ge­teilt, verlief aber in etwa so wie zu historischen Zeiten.

Vielleicht ist es euch auch aufgefallen, im Jahr 1965 sind die Bäche Bornbek und der Bornmühlenbach im Bereich des Bornmühlenwegs noch getrennt eingezeichnet. Offensichtlich wurden sie dort erst in späteren Jahren zu dem heutigen, gemeinsamen Bachlauf unter dem Namen Bornmühlenbach zu­sammen­ge­führt.
Ihr seht, es ist spannend, was uns alte Ortsbezeichnungen oft über die Vergangenheit erzählen können.