Vereinsleben

Dezember: Die Christrose

Die Christrose (Helleborus niger) öffnet ihre weißen, prächtigen Blüten mitten im Winter. Diese wunderbare Eigenschaft macht sie vor allem rund um die Weihnachtszeit zu einer beliebten Zier- und Gartenpflanze. Man vermutet, dass sich auch das Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ auf die Christrose und nicht auf eine Rose im eigentlichen Sinne bezieht.  

Die Wildform der Christrose ist im montanen/alpinen Europa und Westasien, den Alpen, Apenninen und auf dem Balkan verbreitet und kommt dort bis in Höhenlagen von 1900 m vor. An ihrem natürlichen Standort wächst die Christrose in lichten Laub- oder Fichtenwäldern, weshalb sie auch im Garten an einen halbschattigen Platz, zum Beispiel unter laubabwerfende Gehölze, gepflanzt werden sollte.

Auf Standorten, die der Christrose zusagen, kann sie sehr alt werden. Die Erde sollte dafür feucht, durchlässig und humusreich sein und nie ganz austrocknen. Nach der Blüte sollte mit Kompost gedüngt werden, damit sich die neuen Blätter kräftig entwickeln.

Die Christrose ist ein Nieswurz-Gewächs. Alle Pflanzenteile sind giftig. Dennoch wurde die Christrose wahrscheinlich bereits seit dem Mittelalter gegen verschiedene Krankheiten als Heilpflanze eingesetzt.

Im Handel gibt es auch Pflanzen mit Blüten in Rot-, Grün- oder Violetttönen. Dabei handelt es sich um Kreuzungen mit der orientalischen Nieswurz (Helleborus orientalis), die in Griechenland, der Türkei und im Kaukasus beheimatet ist.

Weihnachtsgrüße des Vorstands

Der Vorstand wünscht allen Gartenfreundinnen und Gartenfreunden

ein friedliches und fröhliches Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2024.

Auch wenn es jetzt kalt, dunkel und nass ist, das nächste Frühjahr kommt bestimmt und mit ihm neue Blätter und Blüten in unseren Gärten.

Viele Grüße und voller Vorfreude
Euer Vorstand

November: Die Stechpalme

Die Stechpalme ist eigentlich bekannter unter ihrem lateinischen Gattungsnamen Ilex. Vor allem in der Weihnachtszeit ist ihr ledriges, glänzend dunkelgrünes und teilweise stachelig gezähntes Laub mit den kleinen rot-leuchtenden Früchten für Dekorationszwecke sehr beliebt. Schon immer wurden die immergrünen Zweige als Symbol für die Wiederkehr des Frühlings zu Weihnachten ins Haus geholt. Christen sahen in den Blättern auch die Dornenkrone Jesu Christi.

Der Gattungsname Ilex leitet sich von dem römischen Namen der Steineiche ab. Wer schon mal in den weitläufigen Steineichenwäldern in Spanien oder Portugal unterwegs war und sich die Blätter der Steineiche mal genauer angeschaut hat, weiß warum. Sie sehen wie die Blätter unserer Stechpalme im Miniaturformat aus.

Die 400 Arten der Stechpalme sind auf dem gesamten Globus und überwiegend in tropischen oder subtropischen Gebieten verbreitet. Wenige Arten sind in der gemäßigten Klimazone in Europa, im Osten von Nordamerika und Ostasien zu finden. Am bekanntesten dürfte die im atlantischen geprägten Teil von Europa, Nordafrika und Kleinasien vorkommende Wildform Ilex aquifolium (Gemeine Stechpalme) sein. Auch in Nord- und Westdeutschland findet man Ilex-Bäume in den Wäldern. Sie können bis zu 15 m hoch werden, sind immergrün und frosthart.  Die roten Beeren zeigen sich zur Winterzeit nur an den weiblichen Bäumen. Ilex ist zweihäusig, d.h. männliche und weibliche Blüten kommen nicht auf demselben Baum vor. Es müssen jedoch männliche Bäume in der Nähe sein, damit ein weiblicher Baum Früchte ausbilden kann.

Bilder von links nach rechts: Andreas Rockstein, CC-BY-SA 2.0 via flickr.com; Iain Turner, CC-BY-NC-SA 2.0 via flickr.com

Neben der Wildform gibt es zahlreiche Kreuzungen und Gartenformen mit teilweise interessanten Blattfärbungen, z.B. mit weißem oder goldenen Blattrand. Stechpalmen benötigen normale, durchlässige Gartenerde, die allerdings nicht zu trocken sein sollte. Im Frühjahr können die Pflanzen gern für einen kompakteren Wuchs gestutzt werden.

Und übrigens, auch der südamerikanische Mate-Teestrauch gehört zur Gattung Ilex. Dieser ist allerdings nicht frosthart.

Oktober: Der Bienenbaum

Vielleicht habt ihr es bemerkt, oder wart sogar dabei, als bei der letzten Gemeinschaftsarbeit der Bienenbaum gegenüber dem Ausgang vom kleinen Parkplatz gepflanzt wurde. Noch ist er recht unscheinbar, aber voll ausgewachsen kann er eine Höhe von 20 Metern erreichen und wird hoffentlich reichlich blühen.

Der Bienenbaum (Euodia hupehensis oder auch Tetradium daniellii) gehört zur Gattung der Euodia. Eudos bedeutet im griechischen wohlriechend, was sich sowohl auf die Blätter, als auch auf die zahlreichen Blüten des Baumes bezieht. Die Blätter enthalten kleine ölige Kammer, die den Blättern beim Zerreiben einen aromatischen Duft verleihen. Aber auch die Blüten, die erst im Spätsommer erscheinen, duften intensiv. Offenbar wird der Geruch von einigen auch als unangenehm empfunden, denn im Deutschen wird der Baum auch als Stinkesche bezeichnet. Bienen werden allerdings von dem Baum magisch angezogen, da in seinen Blüten sehr viel Nektar produziert wird und das zu einer Zeit im Jahr, wo bei heimischen Pflanzen die Trachtzeit längst vorüber ist. Daher die andere deutsche Bezeichnung Bienenbaum oder Honigesche.

Ursprünglich stammt der Baum aus den Bergwäldern Nordchinas und Koreas. Er kann gut mit Trockenheit und heißen Winden umgehen, ist aber empfindlich gegen Spätfröste und in rauen Lagen auch nicht vollständig winterhart. Er verträgt aber durchaus Temperaturen bis -18 °C. Der Boden sollte durchlässig, frisch, aber nicht zu feucht und nährstoffreich sein.

Der Baum gehört zu den Kleinbäumen, wird also nicht so hoch. Aber auch ein 20 m hoher Baum wäre für den Kleingarten zu groß. Wer sich dennoch für einen Bienenbaum im Garten entscheidet, kann den Baum auch ohne Bedenken regelmäßig im Spätwinter schneiden, da die Blüten am einjährigen Holz gebildet werden und der Schnitt die Blütenbildung sogar noch fördert.  

Hoffen wir, dass sich unser Bienenbaum prächtig entwickelt und vielen Bienen Nahrung bietet.