April: Die Geschichte unseres Gartenvereins

Unser Gartenverein wurde als Kolonie des ehemaligen Muttervereins Gartenfreunde am Binnenfeldredder e. V. – KGV 612 (https://www.kgv612.de) gegründet. Gründungsdatum des Muttervereins war der 27. August 1970.

Vereinslogo

Die Abspaltung unseres Vereins be­gann auf der Jahres­haupt­ver­samm­­lung des Muttervereins am 19. Mai 1981 per Mitglieder­­entscheid. Einen Monat später, am 5. Juni 1981 erfolgte die Neugründung unseres jetzigen Vereins „Gartenfreunde am Born­mühlen­weg e. V. 627“. Am 14. Juli 1981 wurde der Verein ins Vereinsregister eingetragen.

Gründe für die Abspaltung unseres Vereins vom ehemaligen Mutterverein, lassen sich aus den alten Unterlagen nicht mehr herauslesen. Dem Hören­sagen nach, ging der Wunsch nach Trennung von beiden Teilen des Vereins aus, eher sogar vom Mutterverein. Außerdem gab es Un­stimmig­­­keiten über die Führung der Vereinskasse.

Das erste Jahr

Eine Kuriosität besteht darin, dass unser erster Vorsitzender, Kurt Maier, gar keine Parzelle in unserem Vereinsteil besaß und auch seine Parzelle im Mutter­verein aufgegeben hatte. Er wurde deshalb und auch wegen Un­stimmig­­keiten bei der Führung der Vereinskasse von einigen Vereins­­mitgliedern zum Rücktritt gedrängt.

Die Parzellennummern

Einen Hinweis auf unsere gemeinsame Vergangenheit mit dem Mutter­verein am Binnen­feld­­redder, gibt noch heute unsere Parzellen­­­nummer­ierung. Möglicher­weise habt ihr euch auch schon mal gefragt, warum unsere Parzellen­nummern nicht bei 1 beginnen, sondern erst bei 64. Der Grund hierfür besteht darin, dass die Parzellen­nummern bis 68 am Binnenfeld­redder verortet sind und bei der Trennung dann im dortigen Verein verblieben sind. Unser Verein entschied sich, die alte Nummerierung trotzdem beizu­behalten. Die Parzellen 64 bis 67 wurden erst später angelegt.

Die Vorsitzenden

Nach der Gründung am 5. Juni 1981 hatte unser Verein nachfolgende Vorsitzende:

vonbisJahre1. Vorsitzender
5. Juni 19815. Nov. 19810Kurt Maier1)
26. Nov. 19812)März 19854Otto Heinrichs (Parz. 89)
März 1985April 19872Jürgen Faltz (Parz. 74)
April 1987Mai 200114Ruth Hasenjäger (Parz. 125)
Mai 2001April 201716Dieter Steigleder (Parz. 85)
April 2017April 20192Ferdinand Podlech (Parz. 67)
April 2019Mai 20223Jens Asseln (Parz. 93)
Mai 20221Hermann Englert (Parz. 91)
Stand: April 2023
1) Rücktritt am 05.11.1981. 2) Wahl von Otto Heinrichs auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26.11.1981

Die Amtszeit von Dieter Steigleder

Dieter Steigleder war der am längsten amtierende 1. Vorsitzende unseres Vereins. Dank seiner Aufzeichnungen und Erinnerung, liegt uns die nachfolgende Chronik seiner Amtszeit vor, die wir hier mit euch teilen wollen:

28.6. 2002Einweihung des Pavillons
7.4. 2004Beschluss der Jahres­­haupt­­ver­­samm­­­lung über die Verstromung der Gartenanlage
14.6. 2004Vier neue Gärten (Parzellen 64, 65, 66, 67)
20.6. 2004Bei uns gingen nach 34 Jahren endlich die Lichter an.
26.6. 2005Einbau der Schranke auf der Zufahrt zum Verein
26.6. 2006Die Abkippstation ist fertig.
12.3. 2008Antrag auf Eingliederung eines ungenutzten Grundstücks für 13 Parzellen in unseren Verein (Dr. Krupp, Bezirksamt Bergedorf).
Sommer 2008Der Vereinsgarten wird vergrößert und verschönert.
17.10.2008Der Kompostplatz wird in Betrieb genommen.
Herbst 2008Die Hälfte der Gräben vor den Parzellen wird mit Drainage versehen, zugeschüttet und Rasen angelegt.
Herbst 2009Die andere Hälfte der Drainage wird eingebaut.
26.02.2009Die Umweltbehörde lehnt die Erweiterung der Gartenanlage aus naturschutzrechtlichen Gründen ab.
Herbst 2009Die Vereinszufahrt von der Habermannstraße bis zu unseren Parkplätzen wird gepflastert.
28.8. 201040-jähriges Bestehen der Gartenanlage. Gefeiert wird im Beachclub Schleusenperle in Bergedorf. Es werden auch acht Gründungsmitglieder geehrt. Ein tolles Fest.
Herbst 2010Wir bekommen einen 260 m langen neuen Zaun zum Naturschutzgebiet im Süden.
Frühjahr 2011Erweiterung und Verschönerung der Vereins­häuschen im Vereinsgarten
Frühjahr 2012Keine Parzelle mehr ohne Strom
15.3. 2015Informations­veranstaltung im Pavillon über den Bau des Vereinshauses
8.4. 2015Abstimmung über den Bau des Vereinshauses auf der Jahres­haupt­versammlung (43 Ja-, 7 Nein-Stimmen, 3 Enthaltungen)
1.10. 2015Beginn der Rodung der neuen Fläche durch das Bezirksamt. Die Fa. Ambrosius setzt das Punktfundament.
Mitte Oktober 2015Das Haus wird geliefert.
Die Fa. Ambrosius beginnt sofort mit dem Aufbau.
8-10 Gartenfreunde sind täglich als Helfer auf der Baustelle.
Es wird ein 1500 Liter Abwassertank ins Erdreich eingebaut.
Für Veranstal­tungen wird eine Toilette in die Abkipp­station eingesetzt.
Zeitgleich werden die Innen­­arbei­ten erledigt. Strom, Ab­wasser, Kü­chen­zeile, das Mobiliar, Lampen, Steck­dosen usw.
Frühjahr 2016Verkauf des Pavillons
Frühjahr 2016Das Vereinshaus bekommt einen Geräte­schuppen als Anbau.
21.5. 2016Am Sonntag bei sonnigem, warmen und tollem Wetter feiern wir die Einweihung unseres schönen Vereinshauses.
Oktober 2016Die Fa. Marcus Schmidt pflanzt um das Vereinshaus eine Liguster-Hecke (260 Pflanzen), die mit Rindenmulch abgedeckt wird. Das war eine Auflage des Bauamtes Bergedorf. Ferner wurde noch eine Platten­reihe rund um das Vereins­haus verlegt und eine Terrasse an der Ostseite angelegt.
Aufgestellt im März 2017 von Dieter Steigleder

Dieter Steigleder, ehem. 1. Vorsitzender:
Bin gespannt, wie es weiter geht …“

März: Der Bornmühlenweg

Warum heißt unser Gartenverein eigentlich „am Bornmühlenweg“?

Vielleicht habt ihr euch schon einmal gefragt, warum unser Gartenverein eigentlich „am Bornmühlenweg“ heißt. Der Bornmühlenweg grenzt doch gar nicht an unsere Gartenanlage. Wenn schon, dann müsste man unseren Gartenverein „an der Habermannstraße“ nennen. Außerdem ist der na­mens­­geben­de Bornmühlenweg eine sehr kurze und unscheinbare Straße, warum also erscheint sie im Namen unseres Vereins?

Zu diesem Thema gibt es zwei interessante Dinge zu sagen. Zum einen, woher kommt der Namensbestandteil „Bornmühle“? Gab es früher viel­leicht eine Mühle mit diesem Namen? Zum anderen, hatte der Born­mühlen­weg vielleicht in früheren Zeiten einen anderen Verlauf als heute?

Zur ersten Frage kann man sagen, dass der Namensbestandteil „Born­mühle“ auch im Namen des Born­mühlen­bachs vorkommt. Der Born­­mühlen­­bach fließt von Norden her, etwa aus der Richtung des Hotels Alt-Lohbrügger Hof, an der Leuschnerstraße, in die Bille. Eine Karte mit dem Bornmühlenbach findet ihr auf dem Geo-Portal der Stadt Hamburg. Nicht verwechseln sollte man den Bornmühlenbach mit der Bornbek, die als kleiner Bach von Westen her in den Bornmühlenbach mündet.

Der Namensbestandteil „Born“ ist auf altsprachliche (germanische, mittel­hoch­deutsche) Wurzeln zurückzuführen. Das Wort bzw. die Wortsilbe wurde in den verschiedenen Zeiten und Regionen etwa wie die heutigen Wörter Quelle, Brunnen oder Bach benutzt (siehe Wikipedia Born). Eine Bornmühle hingegen ist auf den uns zugänglichen historischen Karten nicht zu finden. Der einzige Hinweis findet sich auf Wikipedia, danach befand sich die Bornmühle am Weg von Lohbrügge nach Hinschen­dorf/­Reinbek (siehe Wikipedia Straßennamen Lohbrügge dort nach „Bornmühlenweg“ suchen).

Zur zweiten Frage kann man sagen, dass der Bornmühlenweg tatsächlich früher einen anderen Verlauf hatte als heute. Vor dem Bau der Habermann­straße, etwa Anfang er 1960er Jahre, war der Bornmühlenweg wesentlich länger. Er verlief zunächst auf der Trasse des heutigen Bornmühlenwegs, danach ein Stück auf der Trasse der Habermannstraße und bog dann an der Zufahrt zu unserer Gartenanlage rechts ab, und verlief dann etwa auf dem Fußweg von der Hauptschranke zu unseren Parkplätzen. Auf der nach­fol­gend verlinkten Karte, einem Falk-Plan aus dem Jahr 1961, könnt ihr den alten Verlauf des Bornmühlenwegs ziemlich in der Mitte der Karte von 1961 sehen. Leider ist die Schrift etwas verschwommen, aber wenn man weiß, was und wo man zu suchen hat, findet man die richtige Stelle und erkennt die Beschriftung „Bornmühlenweg“.

Historische Karte (1965) aus dem Geo-Portal Hamburg des Landesbetriebs Geoinformation und Vermessung https://geoinfo.hamburg.de/

Eine weitere Karte aus dem Geo-Portal der Stadt Hamburg (oben) zeigt den Trassenverlauf des Bornmühlenwegs im Jahr 1965, also nach dem Bau der Habermannstraße. Zu diesem Zeitpunkt war der Bornmühlenweg zwei­ge­teilt, verlief aber in etwa so wie zu historischen Zeiten.

Vielleicht ist es euch auch aufgefallen, im Jahr 1965 sind die Bäche Bornbek und der Bornmühlenbach im Bereich des Bornmühlenwegs noch getrennt eingezeichnet. Offensichtlich wurden sie dort erst in späteren Jahren zu dem heutigen, gemeinsamen Bachlauf unter dem Namen Bornmühlenbach zu­sammen­ge­führt.
Ihr seht, es ist spannend, was uns alte Ortsbezeichnungen oft über die Vergangenheit erzählen können.